Buchige Enttäuschungen

Geschichten, von denen ich leider enttäuscht wurde

(Unbezahlte Werbung)

Heute wäre die eigentliche Aufgabe des zweiten Top Ten Thursday: „Zehn Flops aus 2023“. Ich habe für mich das etwas abgeändert, denn ich mag den Begriff Flop nicht und zusätzlich ist alles immer vom eigenen Lesegeschmack abhängig, sodass kein Buch „schlecht“ ist. Es sind alles Titel, die mir persönlich einfach nicht so gut gefallen haben, wie ich es mir beim Beginnen gedacht oder vorgestellt habe.

Deshalb möchte ich gleich zu Anfang betonen (wie immer), dass die Rezensionen keinesfalls und nie negativ gemeint ist, und alles dabei lediglich meine persönliche Meinung und mein persönliches Leseempfinden ist. Jeder hat einen eigenen Stil und eigene Vorlieben, weshalb meiner kein Maßstab sein sollte.

Zudem habe ich keine zehn Stück zusammenbekommen, sondern es wurden „nur“ sieben Bücher, und auch dabei ist kein Buch, an dem ich nichts Positives gefunden hätte. Ich denke, ausnahmsweise geht das in Ordnung, dass es keine zehn Bücher sind 😉

Das Geheimnis des Duke Regency Escape

„Das Geheimnis des Duke: Regency-Escape-Game“ von Stefanie Neeb*

Verwicklungen, Klatsch, Skandale und süße Geheimnisse …

Du liebst die Irrungen und Wirrungen der feinen englischen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts? Dann ist dieses romantische Rätselabenteuer die perfekte Herausforderung für dich! Denn Charlets Herz schlägt für Jasper. Doch ausgerechnet dessen Zwillingsbruder, der ihr so verhasste Arthur, soll noch in diesem Sommer ihr Ehemann werden. Eine perfekte Partie, denn Arthur wird als Erstgeborener nicht nur den Titel des Duke, sondern auch das Familienvermögen erben. Und dieses soll Charlets Familie vor dem Ruin retten.

(Quelle: Ars Edition)

Spaß hatte ich auf alle Fälle beim Lesen und beim Rätseln 🙂 Die Geschichte hätte für mich persönlich ruhig etwas mehr Platz und Raum einnehmen dürfen, so wirkte vieles etwas holprig bzw. ging das Gefühl für die (Liebes-)Geschichte manchmal etwas verloren. Die Rätsel waren ganz spannend, allerdings waren etwa zwei bis drei Rätsel kaum bis nicht wirklich lösbar, was mich ziemliche Nerven gekostet hat und auch etwas enttäuscht. Der Großteil ging ganz gut, war durchdacht eingebaut und hat auch Spaß gemacht.

Vom Level her würde ich es eher Anfängern bis leicht Fortgeschrittenen zudenken, für Profis oder Rätslern mit viel Erfahrung wird es vermutlich etwas zu langweilig, vor allem in Kombination mit der eher schleifen gelassenen Geschichte drumherum. Als kleines Geschenk ist es allerdings eine goldige Idee.


das apfelbluetenfest mp3 richard barenberg

„Das Apfelblütenfest“ von Carsten Henn (Hörbuch)*

Klappentext

Jules war neun Jahre alt, als er eine Stellenanzeige in den größten und schönsten Baum im Apfelhain der Familie ritzte. Er suchte damals eine Haushälterin für seinen Vater, dem nach dem Tod seiner Frau alles über den Kopf wuchs.

Seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, Jules‘ Vater ist längst tot, und er selbst hat widerwillig den Hof übernommen, auf dem Calvados und Cidre produziert werden. Und plötzlich bewirbt Lilou sich um die längst vergessene Stelle, eine fröhliche, eigensinnige junge Frau, die in dem kleinen Ort an der französischen Küste als Heilpraktikerin arbeitet. Nach und nach öffnet sie Jules das Herz, für die Schönheit der Natur und auch für die Liebe.

Doch allzu schnell müssen die beiden erkennen, wie zerbrechlich Liebe sein kann, wenn das Schicksal eingreift …

(Quelle: Piper Verlag)

So gern ich „Der Buchspazierer“ von Carsten Henn geliebt habe, so wenig habe ich in „Das Apfelblütenfest“ hineingefunden. Weder mit der Geschichte noch mit den Charakteren konnte ich mich wirklich anfreunden, was mich sehr enttäuscht hat. Ich weiß nicht, ob ich es einfach zum falschen Zeitpunkt begonnen habe oder, ob es am Hörbuch lag – obwohl ich den Sprecher eigentlich sehr angenehm fand. Eventuell probiere ich den Roman noch einmal aus, weil ich es selbst nicht so ganz glauben kann, jedenfalls wird es nicht mein letztes Buch von Carsten Henn gewesen sein.

Falls ihr Interesse habt, findet ihr hier noch die Rezension zu „Der Buchspazierer“ ➡️ zur Rezension


The Sirens Heart Cover

„The Siren´s Heart“ von Melanie Mur (eBook)*

Klappentext

Ein Mann auf der Suche nach vergessenen mystischen Wesen.
Eine Sirene mit dem Wunsch nach Abenteuer.
Und eine Prophezeiung, die entweder alle retten oder sie ins Verderben stürzen wird.


Theon ist ein Schattenjäger. Um den Tod seiner Familie ungeschehen zu machen, reist er durch das Land Dominium und sucht nach den Anderswesen. Und tötet sie, falls nötig.
Anastia ist eine Sirenenprinzessin. Sie lebt auf der Insel Sirena, bis sie eines Tages ein schreckliches Geheimnis aufdeckt. In dem Wunsch, sich gegen ihre grausamen Eltern aufzulehnen, begibt sie sich auf eine Reise durch die Sirenenreiche, um Verbündete zu gewinnen. Doch durch eine schicksalhafte Fügung trifft sie auf Theon.
Die beiden müssen gemeinsam den Ursprung einer Prophezeiung entschlüsseln, die den Untergang der Welt bedeuten kann. Doch nicht nur ihre eigenen Gefühle stehen ihnen dabei im Weg, sondern auch ein mächtiger Feind … und vielleicht sogar das Schicksal selbst.

(Quelle: Melanie Mur)

Die Geschichte fängt sehr flott an, wir sind mitten im aktuellen Leben der Protagonisten. Dafür gibt es zwei Sichten, je eine pro Charakter, trotzdem ist alles in der 3. Person geschrieben. Während die Meeresprinzessin ihren Illusionen beraubt wird und vor schwierigen Grundsatzentscheidungen steht, versucht unser menschlicher Dämonenjäger mit allen Mitteln Meerjungfrauen zu finden, um seine getötete Familie wiederzuerwecken. Der Plot klang nicht nur super, sondern ist auch bis zum Ende eine tolle Idee, die mit der Fortsetzung noch viel Potenzial haben wird.

Leider war das in gewisser Hinsicht auch das, was mich bei Stange gehalten hat – neben den coolen Mysterien und Begegnungen mit den magischen Wesen. Beide Protagonisten blieben mir irgendwie fern, ich konnte leider keine wirkliche Verbindung aufbauen und viele Gefühle emotional nicht wirklich nachvollziehen. Vieles wirkte mir zu schnell angeschnitten und abgehakt, und ich war ziemlich irritiert, dass sich die beiden erst wahnsinnig spät im letzten Drittel begegnen – und innerhalb kürzester Zeit eine lebensverändernde Liebe füreinander haben. Klar, gibt es oft diese Momente, in denen Charaktere wissen, dass das das fehlende Teil für sie ist, aber hier kam einfach der Faktor dazu, dass ich mit den Charakteren einfach kaum mitfühlen konnte.

Die Prophezeiung streut viele Infos und viel Erwartung, doch der Kriegsakt am Ende kam aus dem Nichts für mich. Also komplett aus dem Nichts und ich konnte damit auch nichts anfangen, vor allem, weil die beiden sich auf den Weg zum Meeresvolk machen – absolut weg von alledem. Mir kam leider vieles viel zu kurz abgehakt vor, ich hätte oft gerne länger in bestimmten Szenen und Momenten verweilt, um bessere Einblicke zu erhalten und mehr zu erfahren.

Das Ende hat mich ja sowas von hart erwischt, das muss ich zugeben. Eigentlich wäre es ein richtig gut gemachter und krasser Cliffhanger, der einen quasi dazu bringen muss, zur Fortsetzung greifen zu wollen. Aber auch hier wirkte es für mich leider willkürlich und unverständlich, weshalb ich mich leider mit schwerem Herzen dazu entschieden habe, diese Reihe ruhen zu lassen und nicht weiterzulesen, weil es mich nicht so fesseln konnte, wie ich dachte.

Trotz allem sollten diejenigen unter euch, die gerne rasch voranschreitende Handlungen und einfachen Schreibstil bevorzugen, definitiv einen Blick auf das Buch werfen!


Kroenchen Chucks und sieben Zwerge Littman

„Krönchen, Chucks und sieben Zwerge“ von Sarah D. Littman

Klappentext

Ob ihr’s glaubt oder nicht: Ich bin die einzige Tochter von Schneewittchen und Prinz Charming. Klingt traumhaft? Ist es aber nicht. Okay, ich werde nicht gezwungen, in Rüschenkleidern herumzustolzieren, aber von einem der bekanntesten Pärchen der Märchenwelt abzustammen, kann echt anstrengend sein. Vor allem, seitdem dieser Schulball ansteht – denn ich bin die Einzige, die noch kein Date hat. Von wegen, Schönste im ganzen Land! Das bringt einen auch nicht weiter, wenn man keine Ahnung hat, wie man einen Jungen auch nur ansprechen soll.

(Quelle: Bastei Lübbe AG – Boje Verlag)

Dieser niedliche Einzelband lag schon Jahre auf meinem SuB, bis ich ihn mir letztes Jahr spontan mit auf ein Ausflugswochenende mitgenommen habe. Die Geschichtsidee ist ganz cool, mit einer modernen Welt, in der Snow White und ihr Mann Charming ein großes Unternehmen haben, in dem sie Kosmetik vertreiben, Selfcare-Kurse gegeben werden und das Selbstbewusstsein gefördert wird.

Rosie ist unsere etwa dreizehnjährige Protagonistin und die Tochter von den beiden Märchenfiguren, allerdings ist Rosie so ganz anders als ihre präsente Mutter. Rosie trägt lieber Mützen und Kapuzenpullover, Chucks und hat mit Jungs nicht so viel am Hut. Blöd nur, dass ein großer Schulball ansteht und ausgerechnet sie die einzige ist, die kein Date abbekommt. Verzweifelt sucht sie am Ende doch Hilfe bei ihrer Mutter. Doch neben einem magischen Spiegel erhält sie eine komplette Typveränderung, die leider nicht nur äußerlich bleibt.

Wir begleiten Rosie die folgenden Tage bis zum Ball, erleben die Schwierigkeiten von Gruppenzwang, Äußerlichkeiten und gesellschaftlichen Einflüssen, einige Aktionen zum Fremdschämen und natürlich ein Happy End. Leider hat mir der Verlauf der Geschichte nicht wirklich zugesagt, denn Rosie wurde mir immer unsympathischer, Details gingen verloren und zum Ende wirkte es etwas gehetzt.

Ich fand es sehr schade, denn ich liebe Märchenadaptionen und als Einzelbände umso mehr. Aber für mich hätte die Geschichte definitiv länger sein und mehr an Umfang haben dürfen, vor allem wenn ich an die eigentliche Zielgruppe denke. Von der Dicke her erinnert das Buch etwas mehr an ein Kinderbuch, was es definitiv nicht mehr ist. Leider hatte ich mehr erwartet und war etwas enttäuscht, deshalb ist das Buch auch kurz darauf ausgezogen.


Meerestochter David

„Meerestochter“ von Serena David

Klappentext

Das Meer war ihr Schicksal.
In Vollmondnächten bekommen Meerjungfrauen, was immer sie sich wünschen. Für wenige Stunden können sie sogar unter Menschen wandeln. In einer dieser Nächte verliebt sich die Meerjungfrau Ondra unsterblich: Adrian, der eigentlich in London studiert, verbringt seine Semesterferien in dem kleinen schottischen Küstenstädtchen. Für ihre große Liebe ist Ondra bereit, das Undenkbare zu wagen – sie will Mensch werden. Doch als eine Wasserleiche an den Strand gespült wird und Adrian in Verdacht gerät, etwas mit dem Mord zu tun zu haben, wird die ungleiche Liebe auf eine harte Probe gestellt …

(Quelle: Rowohlt Verlag)

Grundlegend fand ich es keinesfalls schlecht, der Anfang war interessant und spannend, auch die Verbindung zwischen Ondra und Adrian fand ich eigentlich super. Lediglich die Krimi-Handlung hat deutlich mehr Inhalt in Anspruch genommen als erwartet, dafür gab es viel weniger Meerjungfrauen-Inhalt, was mich doch enttäuscht hat. Das Ende war aufregend, aber für mich nicht komplett zufriedenstellend. Da der Todesvorfall und dessen Auflösung viel an Spannung einnehmen, werde ich es definitiv nicht mehr lesen, da ich den Ausgang ja bereits kenne. Aus dem Grund habe ich das Buch aussortiert, sodass hoffentlich jemand anderes seine Freude an diesem Buch haben wird 🙂


Du und Ich und die Liebe in Echtzeit

„Du und ich & die Liebe in Echtzeit“ von Jessica Love

Klappentext

Hannah und Nick sind beste Freunde. Sie führen endlose Telefongespräche und wissen alles voneinander. Dabei haben sich die beiden noch nie getroffen, zumindest nicht im „wirklichen“ Leben. Online kribbelt es eindeutig schon lange zwischen ihnen und so beschließt Hannah, Nick in Las Vegas zu überraschen.
Was leider ziemlich nach hinten losgeht: Offensichtlich hat Nick ihr nicht die Wahrheit über sich erzählt. Aber sind die Gefühle zwischen ihnen auch nur eine Lüge? Um das herauszufinden, hat Hannah genau eine verrückte Nacht in Las Vegas!

(Quelle: Arena Verlag)

Eine süße Romanze über Hannah und Nick, die seit Jahren beste Freunde übers Internet sind – sie chatten, telefonieren und videotelefonieren täglich, wissen alles über den anderen. Nur wohnen sie ziemlich weit auseinander. Doch die Entfernung hält sie nicht davon ab, Gefühle füreinander zu entwickeln. Als Hannah nach Ewigkeiten den Mut aufbringt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wird sie allerdings ziemlich vor den Kopf gestoßen als sie Nick im echten Leben gegenübersteht. Denn dessen Leben sieht etwas anders aus, als sie dachte…

Die Haupt-Geschichte spielt innerhalb zwei bis drei Tagen, gespickt mit Rückblicken, damit wir auch die Freundschaft und wichtigen Momente zwischen Nick und Hannah kennenlernen. Hannah ist eigentlich ziemlich bodenständig, weshalb sie sich bisher keine romantischen Gefühle für Nick einstehen wollte – er wohnt ja immerhin einen Bundesstaat entfernt. Doch als sie sich dessen bewusst wird, nimmt sie die Regie selbst in die Hand.

Um dann festzustellen, dass Nick kein Bandmitglied wie gedacht ist, und sogar eine unfassbar liebe Freundin hat. Von der sie nichts wusste. Eine Nacht hat sie Zeit, alles zu ordnen und sich zu fragen, was sie will. Denn wenn Nick und sie alleine sind, ist plötzlich alles genauso wie es immer war. Eine Nacht voller Fragen, Missverständnisse und Gefühle.

Ich mag die Entwicklung von Hannah, auch wenn sie mir etwas zu lang dauert – man darf aber nicht vergessen, dass die Handlung innerhalb zwei Tagen abspielt und Hannah erst 17 ist. Nachdem sie immer nur geschluckt, brav gelernt hat, still war und oft ihren Ängsten nachgegeben hat, um auf der sicheren Seite zu bleiben, stellt sie sich aktiv dagegen auf. Ich konnte Nick teilweise verstehen, allerdings sind einige unnötige Missverständnisse auf seine Kappe gegangen, die natürlich nicht hätten sein müssen, aber auch hier – Nick ist gerade mal 18, seine Gefühle wurden verletzt. Da handelt man nicht immer rational oder passend. Um das Ende war ich ziemlich froh, das hat mir auch sehr zugesagt.


October October

„October, October – Die weite, wilde Welt wartet auf mich“ von Katja Balen (Hörbuch)*

Klappentext

Eine bezaubernd schöne Geschichte über Neuanfänge, Freiheit und die Wildheit, die in uns allen steckt. October lebt mit ihrem Vater in einer Waldhütte, im Einklang mit der Natur und fernab anderer Menschen. Geheimverstecke zwischen den Bäumen, Winterschwimmen im Teich, nächtliche Lagerfeuer und ein gerettetes Eulenküken: Das ist Octobers Welt. Bis zu ihrem elften Geburtstag, als ihr Vater einen schweren Unfall hat. Während er sich erholt, muss October zu ihrer Mutter in die Großstadt ziehen. Dort ist alles fremd: das sterile Haus, die Schule, die Frau, die ihre Mutter ist. October muss erst neue wilde Orte und Freunde finden, um zu erkennen, dass Veränderungen zwar Angst machen können, am Ende aber oft etwas ganz Wunderbares sind.

(Quelle: Hanser Literaturverlage)

October October habe ich als Hörbuch gehört, welches an sich sehr schön vertont wurde. Die Idee und die Welt im Wald rund um unsere Protagonistin October hatte mich auch schnell gefesselt – sie und ihr Papa alleine im Wald, Selbstversorger, Nähe zur Natur und trotzdem lernt sie alles Nötige. Ausflüge in die Stadt sind sehr selten, nur wenn bestimmte Dinge oder Lebensmittel unbedingt benötigt werden.
October hat eine sehr enge Bindung zu ihrem Vater, was mir gut gefallen hat. Ich mochte die Dynamik der beiden und auch die Ähnlichkeit zwischen ihnen. Octobers Mutter hat die beiden vor Jahren verlassen, weil sie das einsame und doch anstrengende Leben in der Natur nicht mehr verkraftet hatte und todunglücklich wurde. Deshalb ist sie zurück in die Stadt gezogen. Sie vermisst October natürlich, doch October blockt jeden Kontaktversuch rigoros ab.
Dann findet October eine kleine Eule, zurückgelassen und vermutlich kurz vor dem Sterben, weshalb sie sie entgegen dem Rat ihres Vaters heimlich wieder aufsammelt und versucht sich um sie zu kümmern. Positiv ist wirklich, dass es nicht kindlich oder verschönigt wurde – es ist hart, October merkt, wie anstrengend es ist, sich um das kleine Tier zu kümmern.

Dann ändert sich alles: October hat Geburtstag und ihre Mutter taucht persönlich auf – nicht wie sonst, nur ein Brief, den October sofort wegschmeißt. Aus Frust und Wut läuft October davon, klettert auf einen Baum, immer höher und höher. Aus Angst klettert ihr Vater hinterher, denn October ist schon weit über den Boden hinaus. Dann passiert Schreckliches, denn ihr Vater stürzt ab und muss schwer verletzt ins Krankenhaus. October gibt sich die Schuld dafür und kann nicht alleine im Wald bleiben. Stattdessen bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit in die Stadt und ins Haus ihrer Mutter zu gehen. Die sie immer noch hasst. Sie soll in die Schule und das, obwohl October noch nie in einer Schule war und mit anderen Kindern nichts anfangen kann.

Die Handlung und Grundidee ist toll, war aber deutlich tragischer und detaillierter geschildert als ich es erwartet hatte. Ich konnte October natürlich nachvollziehen, wie sehr sie sich von ihrer Mutter verraten gefühlt hat, und dass sie als Kind natürlich nicht alles nachvollziehen konnte und auch kann. Doch mit der Zeit war ich tatsächlich zunehmend genervt, dass October so stur und abweisend geblieben ist. Die Handlung spielt weit über ein Jahr und egal, was ihre Mutter sagt, tut und probiert – für October ist alles falsch. Zuhören will sie ihr nicht wirklich. Erst ganz zum Ende gibt October ihrer Mutter eine echte Chance. Auch bis October Freunde findet, sich überhaupt der Welt außerhalb des Waldes öffnet und eine Entwicklung beginnt, dauert einige Zeit.

*Rezensions-/Leserundenexemplar

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