FehdeDerGezeiten 02

Magie trifft Piraten trifft Schicksal („Die Fehde der Gezeiten“ von Judith L. Bestgen und Roberta Altmann)

Fangen wir mal damit an, dass dies eines der wenigen Selfpublishing-Bücher ist, die ich gelesen habe. Durch meinen Beruf kommen die Programme von größeren Verlagshäusern eher bei mir an. Durch Twitter und die Bloggerszene hat sich dies sehr bei mir gewandelt und ich bin deutlich offener, was die SP-Szene betrifft.

Vorher habe ich vor allem Dark Romance oder Fantasy-Autorinnen gelesen. Doch in den meisten Fällen war ich enttäuscht, was Story und Plotting angeht. Fehler in der Sprache oder die optische Qualität sind bei mir nicht groß von Bedeutung. Hauptsache die Geschichte, die Atmosphäre und die Charaktere stimmen.

Und für mein erstes echtes Piratenabenteuer in Printform muss ich sagen: Das Buch bzw. die beiden Bücher konnten überall abliefern. Ein schönes Cover, welches einen Bezug zum Buch hat, einen angenehmen Buchsatz und eine wirklich neuartige Story, die mich in ihren Bann gezogen hat.

PLOT

1705 – Es heißt, wo die See besonders aufgewühlt ist, da seien sie. Sirenen. Einst Menschen, so sagt man, sind sie nun dank eines Fluches ans Meer gebunden. Während Europa in den Auswirkungen des spanischen Erbfolgekrieges versinkt, werden die Wellen um die Kolonien in der Neuen Welt von Piraten aufgewühlt. Mitten in diesem Getümmel befindet sich Piratencaptain David Callahan, der mehr in seinem dunklen Herzen zu verbergen hat, als man erkennen mag. Denn er ist nur zur Hälfte ein Mensch und die andere Seite in ihm giert nach dem Ozean und nach Schätzen. Sein durchtriebener Instinkt sagt ihm, wann ein Risiko zu hoch ist und wann er gewinnen wird. Bis er sich eines Tages verleiten lässt und auf die falsche Kaperfahrt geht. Der Wahnsinn und der Tod klopfen in der Gestalt der gefährlichsten Männer der Navy an seine Tür.

(Quelle: shop.tredition.com)

Piraten assoziiere ich gerne mit Fluch der Karibik, da es eine der wenigen Piraten-Filme ist, die ich kenne und die meine Kindheit (durch die großartige Figur des Jack Sparrows) geprägt hat. Charmante Tunichtgute, die sich nur in Ärger manövrieren und doch jedes Mal sehr geschickt entkommen? Hello, David Callahan! Wobei David nun alles andere als ein Jack Sparrow-Verschnitt ist. Captain Callahan hat eine ganz eigene Art und vielschichtige Seiten an sich. Sogar eine magische Seite, von der nur die engsten Vertrauten seiner Crew wissen.

Der zweite Protagonist ist Gabriel: Gefangen genommener Navy-Offizier und damit das genau Gegenstück zu unserem wilden Piraten. Das Enemies-To-Lovers-Trope war schon immer eines meiner Lieblingsgenre und oh boy wurden die beiden seit dem ersten Buchmoment zusammen von mir geshippt.

Was nun das Besondere an der Storyline hier war: Es gab am Anfang viel Action, doch daraus besteht das Piraten-Leben nun mal nicht immer. Es geht auch um einen eigenen Codex, andere Captains, Fehden zwischen den anderen Mannschaften und natürlich um die Anteile der Beute. Denn es mag sich zwar um einen Haufen raubeiniger Räuber handeln, doch nur von außen betrachtet. Hinter diesen Schein blicken zu können, gab allen Figuren eine charakterliche Tiefe, wodurch man emotional am Plot beteiligt wird.

CHARAKTERE

Eine Sache, die ich immer und immer wieder anspreche, weil es für mich so einen großen Unterschied macht, ob ich eine Story fühle, sind die Nebencharaktere. Und da ich selbst etwas schreibe, weiß ich, wie schwer es ist, nicht nur Protagonisten „zu haben“. Die Protagonisten bringen die Storys natürlich voran, man liebt sie. Doch was ich hier großartig fand: Die Nebencharaktere spielen nicht nur eine Rolle, sie bringen auch die Story voran, sie sind Teil von etwas, sie geben Kontra, sie haben einen eigenen Charakter. Und ich liebe es! So sehr, dass ich mir eigentlich von Allen eigene Bände – ach was, ganz eigene Reihen wünsche. Das hatte ich zuletzt bei Jackie Mays Reihe „Underworld Chronicles“. Sehr wenige Buchreihen schaffen das für mich, daher bin ich glücklich, dass ich dank Twitter auf die Above All Else-Reihe gestoßen bin!

MEINUNG

Ich war am Fangirlen, ich war am Kreischen, ich war auch manchmal etwas am Ausrasten. (Für das #Davriel-Shipping braucht man Geduld, doch es lohnt sich.) Man merkt, dass es unglaublich gut recherchiert ist. Ich fühlte mich wirklich auf hoher See, an Deck, am Strand, in der Piratenstadt. Was mir zwar zu kurz kam, doch dank der Autorinnen weiß ich, dass da mehr kommt, war die Fantasy. Doch sogar dies überraschte mich am Ende: Es war zwar „wenig“ und vieles angedeutet, doch es hat gereicht. Es hat sich gut in die Story eingefügt und für Leute, die mysteriöse Meer-Fantasy mögen, ist das Buch ein absolute Empfehlung!

Was ich ebenfalls als unglaublich erfrischend empfand: Die Romance-Story. Ich liebe es, wie mit dem Thema Sexualität, Verliebtheit, Lust und Liebe umgegangen wird. Sehr offen, dennoch fühlte es sich nicht fehl am Platz unter den Piraten an. Und es war endlich mal kein „Love at first sight“ oder ein „Wir lieben uns, doch wir tun 200 Seiten lang als würden wir es nicht“-Story, sondern eine zarte, echte, schöne, leichte Lovestory. And it killed me.

Ich fühlte mich, wie beim Serien gucken. Der Moment, in dem etwas passiert, man kreischend dasitzt und „ENDLICH“ in den Raum schreit,…

…um dann drei Seiten später direkt Angst zu haben, dass die Figuren etwas bereuen, obwohl mein Herz ewig darauf gewartet hat. Und mein Herz starb tausend Tode. Vor Glück.

Generell liebt mein düsteres Herz Tobias. Und mein wildes Herz David &
Gabriel. Mein grummeliges Herz Nicolai. Und mein verspieltes Herz Ian.

Ganz viele meiner Herzen gehen an diese Reihe. Und an die beiden wundervollen Menschen, die dahinterstecken.

(Dieses Buch beinhaltet sowohl Band 1 „The Ocean Wind’s Desire“ als auch die Fortsetzung.)

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/5 Piratigen Wolken

Probiert etwas Neues. Traut euch an diese wunderbare Reihe: Sie wird euch überraschen. Für Piraten-Fans, für Meer-Fantasy-Fans, aber auch für Alle, die ein bisschen tiefer abtauchen wollen.
Diana
buchstabentraum.de
Mein #FehdeDerGezeiten-Buchprojekt

Ein ozeanischer Farbschnitt samt einer (kleinen) Ocean Trail.

Zum ersten Mal habe ich einen 3D-Druck als Schablone verwendet, was etwas knifflig war. Die lange Seite entstand spontan mit diesen helleren Flächen, die wie Wellen aussahen. Das hat mir so gefallen, dass ich es direkt gelassen und weniger geairbrusth habe.

Hat super Spaß gemacht und ich freue mich sehr über diesen Schatz!

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