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„October, October“ von Katja Balen – Rezension

(Rezensionsexemplar/unbezahlte Werbung)
Klappentext

Eine bezaubernd schöne Geschichte über Neuanfänge, Freiheit und die Wildheit, die in uns allen steckt. October lebt mit ihrem Vater in einer Waldhütte, im Einklang mit der Natur und fernab anderer Menschen. Geheimverstecke zwischen den Bäumen, Winterschwimmen im Teich, nächtliche Lagerfeuer und ein gerettetes Eulenküken: Das ist Octobers Welt. Bis zu ihrem elften Geburtstag, als ihr Vater einen schweren Unfall hat. Während er sich erholt, muss October zu ihrer Mutter in die Großstadt ziehen. Dort ist alles fremd: das sterile Haus, die Schule, die Frau, die ihre Mutter ist. October muss erst neue wilde Orte und Freunde finden, um zu erkennen, dass Veränderungen zwar Angst machen können, am Ende aber oft etwas ganz Wunderbares sind.

(Quelle: Hanser Literaturverlage)

„𝒪𝒸𝓉𝑜𝒷𝑒𝓇, 𝒪𝒸𝓉𝑜𝒷𝑒𝓇 – 𝒟𝒾𝑒 𝓌𝑒𝒾𝓉𝑒, 𝓌𝒾𝓁𝒹𝑒 𝒲𝑒𝓁𝓉 𝓌𝒶𝓇𝓉𝑒𝓉 𝒶𝓊𝒻 𝓂𝒾𝒸𝒽“ 𝓋𝑜𝓃 𝒦𝒶𝓉𝓎𝒶 𝐵𝒶𝓁𝑒𝓃

Die Geschichte habe ich als Hörbuch gehört, welches an sich sehr schön vertont wurde. Die Idee und die Welt im Wald rund um unsere Protagonistin October hatte mich auch schnell gefesselt – sie und ihr Papa alleine im Wald, Selbstversorger, Nähe zur Natur und trotzdem lernt sie alles Nötige. Ausflüge in die Stadt sind sehr selten, nur wenn bestimmte Dinge oder Lebensmittel unbedingt benötigt werden.

October hat eine sehr enge Bindung zu ihrem Vater, was mir gut gefallen hat. Ich mochte die Dynamik der beiden und auch die Ähnlichkeit zwischen ihnen. Octobers Mutter hat die beiden vor Jahren verlassen, weil sie das einsame und doch anstrengende Leben in der Natur nicht mehr verkraftet hatte und todunglücklich wurde. Deshalb ist sie zurück in die Stadt gezogen. Sie vermisst October natürlich, doch October blockt jeden Kontaktversuch rigoros ab.

Dann findet October eine kleine Eule, zurückgelassen und vermutlich kurz vor dem Sterben, weshalb sie sie entgegen dem Rat ihres Vaters heimlich wieder aufsammelt und versucht sich um sie zu kümmern. Positiv ist wirklich, dass es nicht kindlich oder verschönert wurde – es ist hart, October merkt, wie anstrengend es ist, sich um das kleine Tier zu kümmern.

Dann ändert sich alles: October hat Geburtstag und ihre Mutter taucht persönlich auf – nicht wie sonst, nur ein Brief, den sie sofort wegschmeißt. Aus Frust und Wut läuft October davon, klettert auf einen Baum, immer höher und höher. Aus Angst klettert ihr Vater hinterher, denn das Mädchen ist schon weit über den Boden hinaus. Dann passiert Schreckliches, denn ihr Vater stürzt ab und muss schwer verletzt ins Krankenhaus. October gibt sich die Schuld dafür und kann nicht alleine im Wald bleiben. Stattdessen bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit in die Stadt und ins Haus ihrer Mutter zu gehen. Die sie immer noch hasst. Sie soll in die Schule und das, obwohl October noch nie in einer Schule war und mit anderen Kindern nichts anfangen kann.

Die Handlung und Grundidee ist toll, war aber deutlich tragischer und detaillierter geschildert als ich es erwartet hatte. Ich konnte October natürlich nachvollziehen, wie sehr sie sich von ihrer Mutter verraten gefühlt hat, und dass sie als Kind natürlich nicht alles nachvollziehen konnte und auch kann. Doch mit der Zeit war ich tatsächlich zunehmend genervt, dass October so stur und abweisend geblieben ist. Die Handlung spielt weit über ein Jahr und egal, was ihre Mutter sagt, tut und probiert – für October ist alles falsch. Zuhören will sie ihr nicht wirklich. Erst ganz zum Ende gibt October ihrer Mutter eine echte Chance. Auch bis sie Freunde findet, sich überhaupt der Welt außerhalb des Waldes öffnet und eine Entwicklung beginnt, dauert einige Zeit.

Fazit

Eine tolle Idee mit schönem, wenn auch tragischem Beginn und auch angenehm geschrieben. Allerdings deutlich trauriger und auch schwermütiger, als ich es von einem Kinderbuch erwartet und mir gewünscht hätte. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wem ich guten Gewissens empfehlen sollte, noch weniger wem aus der eigentlichen Zielgruppe.

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