Leserückblick Januar

• „Ash and Blood. Liebe kennt keine Grenzen“ von Jennifer L. Armentrout ☁️☁️☁️☁️/5 Wolken

Mich hat der Auftakt der Ash and Blood-Reihe überrascht. Ich kannte die erwachsene Armentrout nicht und die vielen gewalttätigen Szenen könnten fast schon eine Trigger-Warnung gebrauchen. Auch psychische und sexuelle Gewalt kommen ziemlich detailliert vor – das ist nichts für schwache Nerven. So oder so war es ein guter erster Band. Die „Jungfrau“ als Protagonisten und einen frechen Wachmann – explosive Mischung. Aber der Plottwist zeichnete sich für mich schon weit vorher ab. Erschrocken war ich am Ende des Bandes also nicht, was dem Band aber nichts abtut.

• „Penelope und die zwölfe Mägde“ von Margaret Atwood ☁️☁️☁️☁/5 Wolken

Griechische Mythologie von Margaret Atwood neu interpretiert? Count me in. Atwood erzählt eine neue Seite von Odysseus Taten und gibt den Frauen eine Stimme. Humorvoll umgesetzt, gibt es in diesem Roman ein Auffrischen des Odysseus-Wissens und ein Treffen vieler Sagengestalten. Die Sprache ließ mich ab und an stolpern und ich hatte zu hohe Erwartungen an Penelope, doch die Umsetzung bleibt genial.

• „City of Ghosts – Die Geister, die mich riefen“ von V. E. Schwab ☁️☁️☁/5 Wolken

Victoria Schwab hat mit ihrem Auftakt zur Geister-Reihe eine nette Kinderbuchgeschichte ab 10 Jahren geschrieben. Für zartbesaitete ist die Story natürlich nichts – Geister, Tod, Paranormales. Doch für Fans des Übernatürlichen hat die Reihe durchaus Potenzial. Für mich war es durch die kindliche Erzählweise nun kein großes Highlight. Eher eine nette Reihe für nebenbei.

• „Die Liebe an miesen Tagen“ von Ewald Arenz ☁️☁️☁️☁️☁️/5 Wolken

Nennt mich Ewald Arenz-Fan, denn diesem Mann würde ich wohl jedes Buch abkaufen. Mit seinem neusten Roman schrieb er eine Liebesgeschichte, die mich zum Seufzen und Schluchzen gebracht hat. Er beschreibt das Verliebtsein, das Jungfühlen und all die liebevollen Verschrobenheiten von zwei Menschen, die plötzlich zu einem werden, so wunderschön. Ich war von dem Buch hin und weg und kann es nur empfehlen. Er trifft den Ton des Lebens und die Willkür des Schicksals. Mal wieder ein Highlight.

• „Kleine Dinge wie diese“ von Claire Keegan ☁️☁️☁️☁/5 Wolken

Schon lange wollte ich etwas von Claire Keegan lesen und die schöne Ausgabe aus dem Steidl Verlag konnte nicht an mir vorbei. Klein aber mit Schuss – Keegan erinnert mich von ihrer sanften Sprache sehr an Celeste Ng. Beide schaffen es bei mir mittels subtiler Worte eine große Geschichte zwischen den Zeilen zu erzählen. Nun sind wir bei „Kleine Dinge wie diese“ in Irland gelandet: Ein Kohlebauer schuftet hart für seine Frau und seine Töchter. Als er ein Nonnenkloster beliefert, macht er eine besorgniserregende Entdeckung, die ihn inzwischen an Macht und Moral zweifeln lässt. Der Roman verpackt geschickt eine Schattenseite der irischen Geschichte.

• „Das geheime Leben der Elemente“ von Kathryn Harkup ☁️☁️☁/5 Wolken

Als kleine Chemie-Liebhaberin griff ich zu diesem witzigen Titel und war nicht enttäuscht. Ein nettes Sachbuch, welches das Periodensystem durchgeht und einem die geheimen Geschichten und Anekdoten über die Findung, Herstellung und Verwendung bestimmter Elemente erzählt. Ein feines Geschenk voller lauter Bilder – ich lese immer mal wieder gerne rein.

• „Fang den Hasen“ von Lana Bastasic #Rezensionsexemplar ☁️☁️☁️/5 Wolken

Ein Buch über Herkunft, Wurzeln, Heimat und mit der Geschichte Bosnien Herzegowinas. Zwei beste Freundinnen, die sich seit Jahren nicht mehr gehört haben und nun auf einen Roadtrip durch ihre Kindheit fahren. Lana Bastasic fesselt durch ihren Roman mit der Frage der Identität und wie sehr uns unsere Herkunft prägen kann.

• „Young Mungo“ by Douglas Stuart (erscheint am 20.02.2023 auf deutsch beim Hanser Verlag) ☁️☁️☁️☁️☁️/5 Wolken

Nachdem ich bereits mit den Büchern in Irland war, geht es hier nach Schottland. Und aye, liebe ich dieses Setting: Glasgow in den frühen 90ern. Ein Krieg zwischen Katholiken und Protestanten, ein Krieg zwischen Osten und Westen, ein Krieg zwischen Schottland und England. Mit Mungo stehen wir auf der ärmeren, tief schottischen Seite. Aufgewachsen mit einer alkoholkranken Mutter, fand er nie wirkliche Vertrautheit. Seine Schwester verstand ihn, sein Bruder drängte ihn ein harter Mann zu werden. Mungos Zartheit steht ihm im Weg. Für Fans von Yanigahara – ein überwältigendes, erschütterndes Buch über eine zarte Seele, welche immer wieder gebrochen wurde.

• „Hüterin der Schmetterlinge – Das Versteck des Kleopatra-Falters“ von Ruth Rahlff, Isabelle Hirtz #Rezensionsexemplar ☁️☁️☁️/5 Wolken

Schmetterlinge sind überhaupt nicht mein Thema und Kinderbücher ebenso wenig, doch hier war sofort von der sympathischen Protagonistin angezogen. Erwachsen geht sie an die Dinge heran und der Perspektivenwechsel zu ihrem Mitstreiter machte die Geschichte rund um das Verschwinden der Schmetterlinge auf der französischen Farm immer spannender. Ein magischer Auftakt mit liebevollen Details.

Im Januar habe ich ganze 12 Bücher gelesen und 14 Manga.

Zwei Bücher aus meiner persönlichen Challenge konnte ich bereits lesen in diesem Monat.

Das Buch des Monats ist das neue Buch von Douglas Stuart geworden. Wie auch in seinem ersten Roman „Shuggie Bain“ ist er in Schottland geblieben, doch dieses Mal hat es mich zutiefst berührt. Ein grandioses Buch von einem grandiosen Autor, der in allem etwas Menschliches sieht.

Meine gezogene Illumicrate Reading Card passte perfekt zu mir! Diese Karte ziehe ich zufällig am Anfang des Monats und versuche ein passendes Buch zu lesen. Anfang Januar zog ich die Karte „A book inspired by mythology“. Wie wunderbar, dass im Dezember eine Neuerzählung von Homers Odyssee bei mir eingezogen ist.