
„Promise Cinderella“ 01 – Rezension
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„Promise Cinderella“ war ein Manga, der mich bereits in der Vorschau neugierig machte. Da ich ein absoluter Märchenfan bin, musste ich natürlich nur den Titel lesen und dachte „JA, den MUSS ich lesen!“. Der Klappentext und die doch eher düstere Farbgestaltung des Covers waren allerdings Punkte, die mich etwas irritiert haben. Die einfachste Lösung? Ich habe den ersten Band einfach direkt gelesen, um mir richtiges Bild von dem Manga machen zu können.
Inhalt
Es geht um die junge Frau Hayame Imai, 27 Jahre alt, gerechtigkeitsliebend, eher burschikos und verheiratet. Auf dem Nachhauseweg trifft sie in der U-Bahn auf eine Truppe arroganter Jugendlicher, die einen Jungen drangsalieren und mobben. Hayames Gerechtigkeit schlägt sich durch und sie greift ein, obwohl die Jugendlichen auch gegen sie vorgehen. Zuhause isst sie mit ihrem Mann, doch als er über ihre ehrliche Seite redet, konfrontiert sie ihn mit seiner Affäre. Sie ist bereit ihm zu vergeben, doch er erklärt ihr seine Gefühle und möchte die Scheidung.
Mit nichts mehr als ihrem Koffer und ihrem letzten Ersparten steht sie plötzlich vor der Tür. Um das Unglück zu vervollständigen, klaut ihr auch noch ein Dieb ihre Handtasche mit ihrem Geld. Hayame ist aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit hart ihm nehmen und kämpft sich trotz ihrer Obdachlosigkeit durch den Tag. Blöderweise wird sie in ihrer misslichen Lage auch noch von dem gerade einmal 17-jährigen Issei entdeckt, der sich in der U-Bahn unmöglich benommen hat. Er findet es zum Schreien komisch und ergötzt sich an ihrer Lage.
Als Hayame nach einiger Zeit am Ende ihrer Kraft ist, macht er ihr ein Angebot: Er bietet ihr ein Dach über dem Kopf, wenn sie zu seiner Unterhaltung beiträgt. Da er alles andere als ein Gutmensch ist, macht ihr das nur mehr als Sorgen und sie will ablehnen. Tja, ein kaputtes Kunststück später kann Hayame leider nicht mehr aus. Hayame fällt es definitiv nicht leicht, ihre Schulden durch Isseis „Spielchen“ abzuarbeiten, indem sie beispielsweise jemand anderen blamiert. Trotzdem offenbaren sich ihr mit der Zeit immer andere und tief verborgene Seiten von Issei.
Zur Story
Der Einstieg zeigt einen kurzen Ausschnitt aus Hayame Jugend, und geht dann prompt in die Gegenwart über, in der sie sich in der U-Bahn für einen Jungen einsetzt, der von einer Gruppe junger Leute drangsaliert wird, darunter auch Issei. Nach der Situation kommt sie nach Hause, wo sie zuerst nett mit ihrem Mann plaudert und ihn dann direkt auf die Affäre anredet. Der harte Wendepunkt des Gesprächs hat mich zuerst ziemlich irritiert, auch wenn ich rückblickend sagen kann, dass es normal für Hayame Charakter ist.
Vom ersten Moment bis hin zu der Situation mit Issei vergehen kaum Seiten und alles passiert ziemlich schnell. Ich habe zwar noch keine Ahnung wie weit Isseis Spielchen mit Hayame noch gehen werden, und ob sich noch eine richtige Handlung bzw. eine tiefergehende Geschichte entfaltet. Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob sich das in eine Liebesgeschichte oder etwas anderes entwickelt – die Türen stehen noch offen.
Die Charaktere
Hayame ist 27 Jahre jung und ein vielschichtiger Charakter. Ich finde es schön, dass wir gleich am Anfang schon Teile ihrer Vergangenheit und ihres Wesens kennenlernen dürfen. Sie ist wahnsinnig gerechtigkeitsliebend und geht dafür oftmals über Grenzen hinaus. Trotz ihrer Vergangenheit und auch ihrer Probleme in der Gegenwart versucht sie ihren Kampfgeist zu behalten, zeigt aber gleichzeitig ihre verletzlichen Seiten. Sie zeigt sich ziemlich burschikos, ich mag aber die feminine Seite von ihr, die im Laufe des Manga hervortritt.
Ihre Einstellung und ihre Sichtweisen auf Leben finde ich ganz toll. Insgesamt finde ich Hayame eine wirklich tolle Protagonistin. Ich bin wirklich noch gespannt wie sie sich weiterentwickeln wird und wie sie zur Geschichte beiträgt.
Issei ist erst 17 Jahre alt und wohnt alleine, nur mit seinem Chauffeur, in einem Haus. Wo seine Familie oder was mit dieser ist, haben wir bisher nicht erfahren. Issei ist mir bis zum Ende des Manga tatsächlich sowas von unsympathisch gewesen, dass ich schon oft kurz davor war den Manga auf die Seite zu legen. Er ist ätzend, arrogant und gemein, und das zu einfach jedem. Außerdem ist er kindisch (mit 17 find ich das zwar noch in Ordnung, aber mit den restlichen Eigenschaften ist das einfach nur zu viel des Guten) und viel zu selbstüberzeugt.
Ich war schon fast verzweifelt, weil ich es selten habe, dass mir Protagonisten so dermaßen unangenehm sind. Ich war deshalb richtig froh, als Issei über etwas nachzudenken beginnt, das Hayama über das Leben gesagt hat. Dann kam noch ein Aufblitzen eines potentiellen Charakterzuges, das ich jetzt einfach mal positiv hinnehme und hoffe, dass sich das auch in Band 2 fortsetzen wird. Bei ihm bete ich für eine große Charakterentwicklung.
Zeichenstil
Der Zeichenstil hat mich durch das Cover extrem angesprochen. Dieser schöne, detaillierte und etwas verspielte Zeichenstil zieht sich durch den Manga hindurch und lässt vor allem die ernsten Szenen gut wirken. Doch dieser wird immer wieder durch einen sehr gegensätzlichen Zeichenstil unterbrochen, welcher sehr übertriebene und extreme Gefühlsregungen abbildet, oft auch sehr kindlich wirkt. Er ist durchaus amüsant und bringt etwas Lockeres mit hinein, allerdings finde ich ihn manchmal nicht gut platziert.
Manga Seite 36 – Beispiel detaillierter Zeichenstil Manga Seite 165 – Beispiel einfacher Zeichenstil
Fazit
Gar nicht so leicht zu beurteilen… Weder die Geschichte noch der Zeichenstil konnten mich zu 100 Prozent von sich überzeugen, allerdings hat mich Hayames Charakter insofern angesprochen, dass ich dem zweiten Teil noch eine Chance geben möchte.
☁ ☁ ☁ von 5 Wolken

