Rezi Ttekobokki

„Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch“ von Baek Sehee #KurzRezi #BuchdesMonats

Baek Sehee beschreibt ihr eigenes Leben: Sie hat zwar einen guten Job, den sie auch mag, doch leider weder lange Freundschaften noch Liebschaften und dann wäre da auch noch dieses stetige Gefühl des Zweifels, das an ihr nagt. Wäre da nicht diese ständige „Alles OK-Maske für alle anderen, deren Aufrechterhaltung sie erschöpft und stresst.

Sie geht zum Psychologen und wird mit ihrem Seelenleben konfrontiert. Eine Therapie beginnt und man wird als LeserIn durch die protokollierten Dialoge ihrer Sitzungen von 12 Wochen geleitet. Detailliert und ungeschönten werden in kurzen Passagen Situationen aus Sehees Alltag analysiert und am Ende jeder Sitzung fasst sie die Erkenntnisse zusammen. Dabei streut sie eine gelungene Mischung Humor ein, sodass man bei manchen erschreckend klaren Gedanken des Psychologen schmunzeln muss. Ein kurzes Buch, dass einen zum Nachdenken und an sich Arbeiten bewegt. Ehrlich und aufrichtig -eine Kombination, die man spürt und die einen oft innehalten lässt. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch sich in Sehees Situationsbeschreibungen und Gefühlslagen wiederfindet.

Gerade um zu verstehen, wie sich Menschen mit psychischen Krankheiten fühlen können und generell die Empathie zu wecken – ein großartiges, Augen öffnendes Buch.

Baek Sehee ist eine erfolgreiche junge Angestellte in der Social-Media-Abteilung eines großen Verlagshauses. Doch trotz ihrer Erfolge fühlt sie sich ständig niedergedrückt, ängstlich, zweifelt an sich selbst und urteilt über andere. Bei der Arbeit und im Freundeskreis kann sie ihre Gefühle gut verbergen; sie ist geübt darin, die Gelassenheit und Leichtigkeit auszustrahlen, die das Leben ihr abverlangt. Aber diese Fassade aufrechtzuerhalten ist unfassbar anstrengend und hindert sie daran, tiefe Beziehungen einzugehen. Zugleich: Wenn doch alles so hoffnungslos erscheint, warum hat Baek dann dennoch immer wieder Lust auf ihr Lieblingsstraßenessen, den scharfen, würzigen Reiskuchen Tteokbokki? Baek fragt sich, ob mehr dahintersteckt, und sie entschließt sich, einen Psychologen aufzusuchen. Kann sie aus dem Kreislauf ihres selbstzerstörerischen Verhaltens ausbrechen? 

Indem sie ihre Gespräche mit ihrem Psychologen über einen Zeitraum von 12 Wochen aufzeichnet, beginnt Baek, die Rückkopplungsschleifen, Kurzschlussreaktionen und selbstschädigenden Verhaltensweisen zu entwirren, die sie gefangen halten. «Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch» ist ein Buch, das man in Zeiten der Dunkelheit zur Hand nehmen sollte.

(Quelle: rowohlt.de )

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