Ein Sachbuch seines Namens würdig („Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“ von Mai Thi Nguyen-Kim)

Wer kennt es nicht?

• KollegInnen, die das Impfen verteufeln.
• Familientreffen, auf denen das Spielen von Games automatisch zu mehr Gewalt in der Jugend führt.
• Wer Marihuana mit Drogen wie Alkohol und Nikotin vergleicht, wird als Junkie abgestempelt.
• Sobald man sich „Feministin“ nennt, ist man eine Männerhasserin.
• Als Mann ist man nicht so umgänglich und sozial veranlagt wie Frauen, aufgrund „der Gene“.

Mai Thi Nguyen-Kim, bekannt durch ihren Youtube-Channel „maiLab“, geht den wohl größten Streit-Themen der letzten Jahre nach. Mit zahlreichen Quellen arbeitet sie in jedem Kapitel eine bekannte Streitfrage sachlich und präzise mittels Zahlen und Fakten (, die man auch alle nachlesen bzw. sich aufrufen kann) ab.

Durch rot markierte Sätze, Fact-Boxes und Diagrammen zeigt sie in einer einfach erklärten und teils ironischen Sprache, dass es „die“ eine Wissenschaft nicht gibt. Einer der wichtigsten Kernaussagen: sich zu streiten ist durchaus in Ordnung, nur sollte man dies „besser“ machen.

„[…]Ah, Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten könnten so konstruktiv sein, wenn man sich doch bloß auf Tatsachen als kleinsten gemeinsamen Nenner einigen könnte. […]“

(S. 314, „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit – Wahr, falsch, plausibel? Die größten Streitfragen wissenschaftlich geprüft“ von Mai Thi Nguyen-Kim)

In meinen Augen eine Liebeserklärung an die Wissenschaft, ein Warnsignal an die heutige Informations-Aufnahme der Menschen und vor allem ein Buch, dass man JEDEM ans Herzen legen kann. (Und das als kein Sachbuch-Fan!)

☁☁☁☁☁/ 5 Traum-Wölkchen