
Die Braut mit dem Dämonenfluch – Rezension
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Allgemeine Informationen

Titel: „Die Braut mit dem Dämonenfluch“
Originaltitel: Kizumono no Hanayome
Story: Midori Yuma
Artwork: Mamenosuke Fujimaru
Übersetzung: Larissa Bamberger
Verlag: Altraverse GmbH
Reihe: 5 Bände, laufend (Stand: Februar 2025)
Genre: Fantasy, Romance
Erschienen: ab Dezember 2024
Klappentext
Als Kind wurde Nanao von einem Dämon verflucht. Die Narbe, die er auf ihrer Stirn hinterließ, macht sie in den Augen ihrer Familie unrein. Seitdem muss sie ihr Gesicht hinter einer Maske verbergen und wie eine Sklavin schuften. Längtse hat sie jede Hoffnung auf ein normales Leben aufgegeben. Doch als der mächtige Dämonenjäger Yako ihr Dorf besucht und einen Blick auf ihr unmaskiertes Gesicht erhascht, reagiert er anders, als Nanao es je erwartet hätte …
(Quelle: Altraverse GmbH)
Setting
„Der Inselstaat im Fernen Osten: das Reich Yamato. Etwa fünfzig Jahre waren vergangen, seit die Menschen und jene mystische Wesen, die Ayakashi genannt wurden, erbittert über die Öffnung des Landes gestritten haben.“
~ Zitat aus Band 1, S. 202 ~
Die Geschichte beginnt in dem kleinen Dorf Byakurenji, das im Reich Yamato liegt, jedoch sehr abgeschieden von der restlichen Bevölkerung. Das Dorf ist von einem Bannkreis umgeben, der Dämonen und Ayakashi davon abhält, das Dorf zu betreten bzw. zu schützen. Niemand aus dem Dorf darf diesen Bannkreis übertreten.
Während Männer die sogenannte Yo-Seelenkraft besitzen, tragen Frauen die In-Seelenkraft in sich, die nur bei wenigen Frauen aus den fünf Hauptfamilien sehr hoch ist. Deshalb ist es häufig so, dass diejenige Frau bzw. das Mädchen mit der größten Seelenkraft die zukünftige Braut der Hauptfamilie wird. Die Bräute bereiten dann das Essen zu, allen voran das stärkende Frühstück, da ihre Seelenkraft durch das Essen auf die essende Person übergehen und diese reinigen und stärken kann. Da die Seelenkräfte der Frauen in den Jahrzehnten immer mehr schwinden, gibt es heutzutage nur noch sehr wenige Frauen aus der Byakurenji-Familie, die solch eine Kraft in sich tragen und deshalb auch als Bräute für andere Familien ausgewählt werden.
Das Reich Yamato wird von den staatlich organisierten Exorzisten beschützt, der „Reichs-Onmyo-Behörde“. Vor allem die kaiserliche Hauptstadt muss vor gefährlichen Wesen, die in der Natur hausen, geschützt werden. Darum wurde von den fünf angesehensten und begabtesten Familien – darunter ebenfalls die Familie Byakurenji und auch die Familie Benitsubaki – die sogenannte Fünf-Elemente-Barriere geschaffen.
Die Familien werden wie folgt kategorisiert:
1. Rang: Familie Benitsubaki im Nordosten mit dem Element Feuer
2. Rang: Familie Kokujo im Südosten mit dem Element Erde
3. Rang: Familie Suitengu im Nordwesten mit dem Element Wasser
4. Rang: Familie Byakurenji im Norden mit dem Element Holz
5. Rang: Familie Familie Daidaiin im Südwesten mit dem Element Metall
Charaktere
Nanao (Protagonistin)
~ Zitat aus Band 1, S. 202 ~
Ich war glücklich. So unbeschreiblich glücklich.
Bald schon würde ich meinen geliebten jungen Herrn heiraten.
Doch dieser Traum sollte für immer unerfüllt bleiben.
Nanao stammt aus einer Zweigfamilie der Byakurenji und ist bereits seit ihrer Geburt aufgrund ihrer sehr hohen In-Seelenkraft mit Reito, dem zukünftigen Familienoberhaupt, verlobt. Sie hatte bereits als Kind und Jugendliche starke Gefühle für Reito, bis sie durch einen Hinterhalt von Akemi den schützenden Kreis des Dorfes verlässt und dort von dem Affen-Ayakashi, dem „Shojo“, markiert wird.




Seit diesem Tag trug ich ein tief eingeritztes X auf der Stirn, das Geistersiegel. Ich war als Eigentum des Ayakashi markiert worden. Ein Mädchen mit diesem Mal galt als geschändet, abstoßend und unbrauchbar.
~Zitat aus Band 1, S. 209 ~
Deshalb wird sie zur Ausgestoßenen und mit einer Affen-Maske bestraft. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben radikal: niemand spricht mehr mit ihr, sie ist eine stumme Dienerin, Kinder bewerfen sie mit Steinen und misshandelt wird sie ebenfalls häufig.
Ihr Leben wird sich erst erneut ändern, als Yako auf sie aufmerksam wird. Mittlerweile ist sie etwa 18 Jahre alt und leider hat sich über die Jahre ihr fröhliches und offenes Wesen in einen unsicheren, zurückhaltenden Charakter verwandelt, der keinen Wert mehr in sich sieht und die Schuld automatisch bei sich sucht.
Reito und Akemi Byakurenji
Reito Byakurenji ist das künftige Oberhaupt der Familie Byakurenji und war früher Nanaos Verlobter. Er ist etwa fünf Jahre älter als Nanao, zum Handlungszeitpunkt sollte er also etwa 23 Jahre alt sein. Nach Nanaos Verstoßung heiratete er Akemi, mit der er mittlerweile ein Kind hat. Er misshandelt Nanao genauso wie alle anderen, obwohl sie früher eine besondere Beziehung hatten. Erst nachdem er sie das erste Mal seit Jahren wieder ohne Maske sieht, regen sich andere Gefühle in ihm…


Akemi Byakurenji ist Reitos Frau und Mutter ihrer gemeinsamen Tochter sowie Nanaos ältere Cousine. In der Kindheit war sie eigentlich so etwas wie Nanaos Freundin – zumindest für Nanao. Insgeheim war sie bereits sehr früh auf Nanaos zukünftige Position eifersüchtig und hat sich durch einen Hinterhalt den Platz an Reitos Seite geschnappt. Sie ist Nanaos größte Schikanin und trägt gefühlt nichts als Hass und Neid in sich. Am liebsten wäre ihr, wenn Nanao nicht mehr leben würde.
Akemis Gesicht hatte ein triumphierendes Lächeln zur Schau gestellt.
~ Zitat aus Band 1, S. 210 ~
„Sag mal? Wieso bist du überhaupt noch am Leben, Nanao? Hat es eine Frau, die von einem Ayakashi geschändet wurde, überhaupt noch verdient zu leben?“
Yako (Protagonist) und die Shikigami Goki


„Die Braut eines Benitsubaki gleicht eher einer lebendigen Opfergabe…“
~ Zitat aus Band 1, S. 92 ~
Yako Benitsubaki ist das aktuelle Familienoberhaupt und wird auch „Dämonengott des Kaiserreichs“ genannt. Gerüchten zufolge soll er seinen älteren Bruder, das ursprüngliche Familienoberhaupt, gestürzt und seine Position eingenommen haben. Gemeinsam mit einer Armee an ihm dienenden Dämonen jagt er Ayakashis. Er sei eiskalt, erbarmungslos und brutal. Als er Nanaos Seelenkraft spürt, erwählt er sie spontan, aber sicher als Braut. Mit der Zeit entpuppt er sich als beschützend, fürsorglich, interessiert, einfühlsam und rechtschaffen, in Sachen Beziehung sogar etwas unbedarft.
Herr Yako ist ein „Kameliendämon“, der sich hauptsächlich von Blut ernährt. Da ein Vorfahre der Familie Benitsubaki einen bösen Dämon in seinem Körper versiegelt hatte, wird durch dessen Fluch regelmäßig ein Junge zur Welt gebracht, der dieses Schicksal in sich trägt.
~ Zitat aus Band 1, S. 188 ~
Goki ist eine Shikigami im Dienste von Yako und so etwas wie seine persönliche Assistentin. Sie kümmert sich auch von Beginn an um Nanao, hilft ihr mit Freundlichkeit und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite. Sie versucht Nanao zu mehr Selbstwert und Tätigkeit zu verhelfen, gleichzeitig übernimmt sie oft eine rügende Position gegenüber Yako ein, der in ehelicher Hinsicht manchmal sehr naiv und unbedacht wirkt.
Es hießt, dass das Blut einer Gezeichneten durch die Geisteraura beschmutzt sei
~ Zitat aus Band 1, S. 218 ~
und sich seine Unreinheit auf jene übertrug, die es berührten.
Zeichenstil
Gestalterisch bewegt sich für mich der Manga im Mittelfeld. Während Details wie Nanaos Affenmaske, Kleidung, Waffen u. Ä. detailliert und sauber ausgearbeitet sind, so fehlt es etwas an Differenzierung bei den Gesichtern. Man kann die Charaktere gut durch Frisuren oder Kleidung unterscheiden, aber Emotionen, die etwas weniger offensichtlich sind, kommen leider weniger zu Geltung. Auch Nanaos Gesicht wirkt für mich etwas zu glatt.
Die Dämonen allerdings sind mit klassischem Design dargestellt, Dienerdämonen tragen z.B. Bann-Tücher vor dem Gesicht, was sie klar hervorstechen lässt, ohne groß ins Detail gehen zu müssen. Zwischendrin gibt es auch schöne Szenen, die über eine ganze oder sogar beide Seiten gestreckt wurden und auch optisch toll aussehen.


Mein Fazit
Der Reihenauftakt konnte mich zwar gut unterhalten, aber hat mich persönlich nicht unbedingt umgehauen. Mir viel es vor allem zu Beginn sehr schwer, den Überblick zu behalten, da ausgerechnet die beiden Großfamilien der Protagonisten sehr ähnlich klingen und man erst nach einiger Zeit das große Hintergrund-Wissen erhält. Ich persönlich hatte relativ hohe Erwartungen, da ich von der anderen Reihe der Mangaka ein absoluter Fan bin. Hätte ich die Verknüpfung nicht gekannt, hätte das natürlich anders sein können.
Die Story erinnert vor allem im ersten Band ziemlich an „Meine ganz besondere Hochzeit“, wobei ich sehr darauf hoffe, dass sich die Story ab dem zweiten Band mehr abhebt. Ich sehe viel Potenzial bei der Entwicklung von Nanao, bin aber auch auf die „große Geschichte“ insgesamt sehr neugierig. Wen also vor allem zu Beginn die Ähnlichkeiten nicht stören, der könnte hier sogar großen Gefallen finden. Mir gefiel auch vor allem der ab und zu einfließende Humor zum Ende hin. Der Faktor bei Yakos Familiengeschichte lässt auch auf viel Potenzial hoffen – darauf setze ich auch bei den Folgebänden.
Ich werde auf alle Fälle weiterlesen und freue mich auf weitere Bände.
⭐⭐⭐⭐
(4/5 Sterne)

