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Fantasy und Sci-Fi,  Romane

Ach, wie gut, dass niemand weiß… – „A name so cursed“ von Tori Steen

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Rezensionsexemplar

„A name so cursed – Ach wie gut, dass niemand weiß…“ habe ich als eBook im Rahmen einer Blogtour auf Instagram zur Verfügung gestellt bekommen. Dafür möchte ich mich hier auch noch einmal extra bedanken. Meinen „Beitrag“ dazu findet ihr verstreut im Beitrag, da ich zum Roman ein Make-Up erstellt habe. Natürlich möchte ich euch dennoch ausführlich (und ohne Spoiler) meine Gedanken zu diesem märchenhaften Einzelband schildern.

Allgemeine Informationen

Titel: „A name so cursed – Ach wie gut, dass niemand weiß“
Autorin: Tori Steen
Verlag: Dunkelstern Verlag
Format: Paperback/Klappenbroschur
Reihe: Einzelband
Erscheinungstermin: 02. Mai 2025
Umfang: ca. 420 Seiten
ISBN Print: 978-3-9894705-9-0
Genre: Romantasy, Fantasy


Klappentext

Ich habe viele Namen.
Müllerstochter, Hexe, Königin.
Die meisten halten mich für eine Betrügerin, eine junge Frau mit unverschämt viel Glück.
Einige wenige beten zu mir, als sei ich eine Göttin.
Doch sie alle fürchten mich.
Mehr als den Tod selbst.
Meine Geschichte beginnt nicht mit „Es war einmal“, denn sie ist alles, aber kein Märchen …

(Quelle: Dunkelstern Verlag)



SETTING

Tori Steen entführt uns mit „A Name so Cursed“ in eine düstere Märchenwelt, die von Magie, Macht und Intrigen nur so trieft. Die Protagonistin ist eigentlich eine normale Müllerstochter, wird aber auch als Hexenkönigin Aradia bezeichnet. Sie bewegt sich in einer Umgebung, die klassische Märchenelemente mit einer etwas düsteren Atmosphäre verbindet.

Natürlich erkennt man sehr schnell, welches Märchen die Grundlage des Romans ist:
Rumpelstilzchen.

Aber Tori Steen setzt wandelt das Ganze etwas ab: Aradia ist eine junge Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Frauen, die wie ihre Mutter als verurteilte Hexe auf dem Scheiterhaufen landen sollen, zu retten. In Nacht und Nebelaktionen streift sie umher und versucht so viele Frauen wie möglich in der Nacht vor ihrer Todesstrafe die Freiheit zurückzugeben. Fabio, unser männlicher Protagonistin ist eben kein Königssohn, sondern ein niederer Königsbote, der nichts mehr als das Ansehen seines Königs möchte. Als sich ihm die Chance bietet, die landesweit gesuchte Hexenkönigin Aradia gefangen zu nehmen, nutzt er diese auch und ist somit der Grund für Aradias Gefangenschaft in den Schlossräumen, in welchen sie wie im Märchen massenhaft Stroh zu Gold spinnen sollte.

Der Mann nickte.
„Lasst uns einen kleinen Handel machen. Für die Halskette spinne ich Euch alles Stroh in dieser Kammer zu Gold.“

Zitat aus „A name so cursed“, Aradias Sicht, eBook S. 64/280

Diese Geschichte beginnt nicht wirklich mit „Es war einmal“, sondern präsentiert direkt eine junge Frau, die von der Gesellschaft sowohl gefürchtet als auch verehrt wird. Mit mehreren Namen und Identitäten kämpft sie gegen Vorurteile, für ihre eigenen Wünsche und Ideale und versucht, ihren eigenen Weg zu finden. Die Handlung ist eine Mischung von Themen wie Selbstbestimmung, Macht und dem Streben nach Anerkennung.

Mehr als das möchte ich euch gar nicht verraten, denn Tori hat hier eine tolle Geschichte für alle, die das Märchen Rumpelstilzchen lieben oder mit dem Ende damals irgendwie unzufrieden waren. Lasst euch überraschen 😉


CHARAKTERE

Aradia

Eigentlich ist sie als Müllerstochter geboren, liebevoll erzogen und groß geworden. Als einzige Tochter hilft sie fleißig in der Mühle ihres Vaters mit und ist ziemlich selbstständig und fleißig. Aradia – so wird sie vom Volke genannt, nachdem sie nachts arme zum Tode verurteilte Frauen vor dem Scheiterhaufen und dem Hexenwahn des Königs rettet. Mit ihren roten Locken und grünen Augen erfüllt sie das optische Klischee einer Hexe. Schnell wird sie zur Hexenkönigin Aradia, die Tochter einer Göttin und des Teufels selbst sein soll. Dabei ist das alles nur ein Akt der Rebellion, da sie selbst ihre medizinkundige Mutter an den Scheiterhaufen verloren hat.

Man merkt auch, dass sie zu Beginn eigentlich „nur“ eine junge Frau voller Ideale und Sehnsüchte ist. Als ihr Vater sie aus dem Wunsch der Sicherheit heraus seinem gutmütigen Gesellen Giorgio verspricht, lässt sie dieses Leben hinter sich. Ebenfalls fällt sie naiverweise auf Fabios Lüge herein und landet dadurch im Schloss des Königs – besser gesagt als Gefangene in einer Kammer voll Stroh. Auch wenn sie immer wieder ins Zweifeln kommt, so will sie nicht aufgeben.

Unsere Protagonistin wird als vielschichtige Persönlichkeit dargestellt, die zwischen den Rollen der Müllerstochter, Hexe und Königin balanciert. Ihre Entwicklung steht im Zentrum der Geschichte, wobei sie sich gegen gesellschaftliche Erwartungen, mächtige wie königliche Gegenspieler, aber auch persönliche Dämonen behaupten muss.

Den alten Legenden nach, war Aradia die Tochter der beiden Gottheiten Diana und Lucifer. Diana schickte sie auf die Erde, um den geknechteten Menschen und unterdrückten Frauen die Hexerei zu lehren. Aradia versprach den unterdrückten Menschen universelle Freiheit. Und so wurde sie zur ersten Königin der Hexen.

Zitat aus „A name so cursed“, Fabios Sicht, ebook S. 18/280

Fabio Cavalli

Ein junger Mann Anfang Zwanzig mit eisblauen Augen und aschblonden Locken, der als Stalljunge geboren wurde und als Kind mit einem Ritterskind aufgewachsen ist, was ihm das Privileg von Unterricht einbrachte. Doch mit dem Erwachsenwerden kam auch die Ernüchterung: während sein bester Freund zum angesehenen Ritter wurde, war er zuerst noch im Stall tätig. Immerhin wurde er dann zum Boten ernannt, was für ihn ein großer Aufstieg ist – auch, wenn er selbst ebenfalls gerne für den König in den Krieg ziehen möchte. Charakterlich ist er sehr treu, aber manchmal etwas einfältig und gutgläubig.

Sein Wunsch nach Ansehen und die Loyalität zum König gehen sehr tief – diese Punkte haben es mir vor allem zu Beginn sehr schwer gemacht, mit ihm warm zu werden. Allerdings macht eben diese menschliche Schwäche deutlich realistischer als unsere üblichen Romanhelden. Zwar ist er fasziniert von Aradia, doch glaubt er selbst lange, dass sie Hexenkönigin und keine normale Frau ist. Doch sobald seine Gefühle für Aradia größer werden, beginnt er auch alles andere zu hinterfragen und bekommt einen anderen Blickwinkel.

„Du bist kein Held, Fabio. Du bist nichts weiter als eine Spielfigur im irrsinnigen Spiel des Königs.“

Zitat aus „A name so cursed“, Aradia zu Fabio, eBook S. 106/280

Giorgio

Der braucht definitiv auch etwas Aufmerksamkeit, denn für mich war Giorgio so ein Lieber, ohne Witz. Er stammt aus Aradias Dorf und ging bei ihrem Vater zur Lehre und arbeitet dort als Geselle. Er ist sehr gewissenhaft, wenn auch eher simpel gestrickt und mit einem einfachen Leben zufrieden. Als Krieg ausbricht, ernennt Aradias Vater ihn zu seinem Nachfolger und verspricht ihm auch noch die Hand seiner Tochter. Er fühlt sich so geehrt, dass ich selbst ganz berührt war. Er versucht sein Bestes, um Aradia glücklich zu machen und gut zu behandeln. Bis zum Ende wirkt er wie ein sehr gutherziger und treuherziger junger Mann.

Giorgio strahlte mich an. Er schien am heutigen Abend der glücklichste Mensch auf Erden zu sein.

Zitat aus „A name so cursed“, Aradias Sicht, eBook S. 27/280

Schreibstil & Optik

Der Schreibstil von Tori Steen beschreibt die Welt atmosphärisch und bildhaft, was die düstere Märchenwelt sehr anschaulich werden lässt. Der Roman wird aus zwei Sichtweisen geschrieben, nämlich aus Aradias und Fabios. Die Abwechslung sorgt für Spannung und eignet sich bei dieser Handlung sehr gut, da Aradia einen Großteil gefangen gehalten wird. So wissen wir immerhin auch, was außerhalb des Schlosses und bei Fabio passiert. Sie mischt ein paar historische Fakten unter, ohne dass es groß auffällt, aber so passen z.B. die Hexenverbrennungen sehr gut in das Setting, aber auch ältere Gesellschaftsstrukturen.

Vor allem zum Ende hin kommt eines auf: Tori Steen kann gut mit Worten umgehen. Denn als Leser/-in fällt man durchaus auch mal auf die Mehrdeutigkeit wohl bewusst gewählter Worte herein und ist umso überraschter, sobald einem das auffällt. Auch muss man hervorheben, dass es generell eine gute Leistung ist, eine komplexere Handlung in einem Einzelband rund abzuwickeln.

Das Cover hat mich persönlich direkt angesprochen. Die Schlichtheit im Sinne von Übersichtlichkeit hat mich im Vergleich mit dem aktuellen Buchmarkt direkt gefesselt, vor allem durch den erkennbaren Fokus auf die Krone im Mittelpunkt. Diese passt noch dazu perfekt zum Inhalt, was ich immer sehr gerne sehe. Schwarz und Gold geht für mich als Farbmischung sowieso immer. Da ich „nur“ das eBook erhalten habe, kann ich euch zur physischen Aufmachung eher weniger sagen, nur dass es auch in den Videos auf Social Media ziemlich hübsch aussieht 🙂



Mein Fazit

Den Roman hatte ich super schnell durchgelesen, denn ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Umsetzung des Märchens fand ich spannend und definitiv cool. Für mich gibt es lediglich einen Punkt Abzug, da für mich einige Fragen offen blieben, die ich persönlich gerne im Roman beantwortet wünschte und das Ende etwas zu schnell war. Auch in der Beziehung zwischen Fabio und Aradia hätte ich einige längere Momente gewünscht, vor allem da eine Schlüsselszene etwas unzufriedenstellend für mich war.

A Name so Cursed“ ist eine fesselnde Märchenadaption, die klassische Elemente des Märchens Rumpelstilzchen mit einer düsteren, erwachsenen Perspektive verbindet. Dieser Einzelband ist durchaus für ältere Fans von Märchen, wandelbaren Charakteren, komplexen Handlungssträngen und einer atmosphärischen Welt gut geeignet.

⭐⭐⭐⭐
(4/5 Sterne)

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